Welche Schiffe stoßen die meisten Treibhausgase aus?
in Maritimes Wissen von Andrew CrastonDrei Arten Schiff waren 2012 für rund drei Viertel der weltweitenCO2-Emissionen verantwortlich. Es gibt wenig Grund zu bezweifeln, dass die großen Drei auch im Jahr 2020 noch für einen ähnlichen Anteil verantwortlich sind. FleetMon bietet einen globalen Überblick über dieCO2-Emissionen nach Schiff Typ.
Die Treibhausgasemissionen der Handelsschifffahrt geraten zunehmend in die Schlagzeilen. Wie der Luftverkehr war auch die Schifffahrt von den Klimaverhandlungen ausgeschlossen, da es sich um eine internationale Aktivität handelt, während sowohl das Kyoto-Protokoll von 1997 als auch das Pariser Abkommen von 2015 nationale Verpflichtungen zur Reduzierung von Treibhausgasen vorsahen. Da jedoch rund 80 % des Welthandelsvolumens über Schiffe abgewickelt werden, wächst der Konsens über die Notwendigkeit, dieCO2-Emissionen der Schifffahrt zu bekämpfen.

Das Bewusstsein steigt
Obwohl die Seefracht ein umweltfreundlicherer Verkehrsträger ist als der Straßen-, Schienen- oder Luftverkehr, spielt die Schifffahrtsbranche seit Jahren eine aktive Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Wie der Generalsekretär der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation im Vorwort zur dritten IMO-Treibhausgasstudie 2014 schrieb, "haben wir in Anerkennung der Größe der Herausforderung des Klimawandels und der Bedeutung globaler Maßnahmen zu seiner Bewältigung ... die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Treibhausgasemissionen aus der internationalen Schifffahrt energisch vorangetrieben."
Tatsächliche Grundlage fällt
Es gibt zwar zahlreiche Schätzungen der gesamten Treibhausgasemissionen des gibt es zwar zahlreiche Schätzungen der Gesamtemissionen des internationalen Seeverkehrs, aber jede Analyse der Emissionswerte der einzelnen Schiffstypen Schiffstypen leidet unter einem Mangel an aktuellen Daten. Die einzige umfassende Quelle, die Dritte IMO-THG-Studie, wurde vor fünf Jahren veröffentlicht und enthält Angaben zu denCO2 Emissionen nach Schiffstypen für den Zeitraum 2007-2012. Die Arbeit an einer Vierten IMO-THG-Studie hat begonnen, ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Die folgende Tabelle aus der Studie von 2014 Studie entnommen ist, zeigt dieCO2-Emissionen nach Schiffstypen für 2012, berechnet nach der der sogenannten Bottom-up-Methode*:

Drei Hauptverursacher
Wie die obigen Zahlen zeigen, waren Containerschiffe, Tanker und Massengutfrachter im Jahr 2012 für rund drei Viertel der Gesamtemissionen verantwortlich. Das ist kaum überraschend, da diese drei Schiffstypen den Löwenanteil der 50.000 Schiffe auf den Weltmeeren ausmachen. Trotz fehlender aktueller Daten gibt es kaum Grund zu bezweifeln, dass die großen Drei immer noch für einen ähnlichen Anteil derCO2-Emissionen verantwortlich sind. Die Kreuzschifffahrt hat seit 2012 erheblich zugenommen, aber diese Schiffe sind im Allgemeinen die umweltfreundlichsten Schiffstypen, und ihr Anteil an den gesamtenCO2-Emissionen dürfte kaum gestiegen sein.
Es ist nicht einfach, den Überblick über 50.000 Schiffe zu behalten. Neben Kohlendioxid müssen auch zahlreiche andere Emissionen wie Stickoxide, Schwefeloxide, Feinstaub, Öl, Ballastwasser, Bilgenwasser und Abwasser überwacht werden. Da Schwefeloxid (SOx) zu den schädlichsten Gasen gehört, haben die Behörden der Hafenstaatkontrolle (PSC) ihre Bemühungen vor allem auf dieses Gas konzentriert. Es ist auch der am einfachsten zu überwachende Schadstoff, wenn ein Schiff im Hafen liegt. Die Inspektoren gehen einfach an Bord eines Schiffes und entnehmen eine Kraftstoffprobe. Anhand des Schwefelgehalts des Treibstoffs kann ein zertifiziertes Labor feststellen, ob ein Schiff die vorgeschriebenen Grenzwerte einhält. In jüngster Zeit haben die Behörden der öffentlichen Verwaltung mit Hightech-Instrumenten experimentiert, um Verschmutzer aufzuspüren, z. B. mit an Flugzeugen angebrachten Sensoren oder Drohnen, die durch die Abgasfahnen von Schiffen fliegen und auf diese Weise Emissionen messen. Diese Instrumente werden jedoch noch nicht in großem Umfang eingesetzt.
Aussichten auf Verbesserungen
Leider sagt der Kraftstofftest im Hafen nichts über die Emissionen auf hoher See aus oder über die Emissionen, die überhaupt nicht geregelt sind, z. B.CO2. Zum Glück gibt es intelligente Technologien, die hier Abhilfe schaffen. Durch die Verknüpfung von AIS-basierten Daten über den Standort und die Geschwindigkeit von Schiffen mit Parametern wie Motorleistung und Kraftstoffverbrauch lassen sich Erkenntnisse über die Kohlenstoffemissionen eines Schiffgewinnen. Auch Satelliten kommen ins Spiel. Die Europäische Weltraumorganisation wurde von der EU beauftragt, einen Satelliten für die Makroüberwachung vonCO2-Emissionen zu entwickeln. Dieser Kohlenstoff-Tracker soll irgendwann in den 2020er Jahren in der Umlaufbahn sein.