Riesenkran hebt versunkene Kräne

in Aktualisierungen von
Der riesige Schwimmkran Hebo Lift 9 hat die Bergung der schweren Mobilkräne abgeschlossen, die am 31. Januar 2020 im Rostocker Überseehafen ins Hafenbecken gestürzt waren.

Vor sieben Wochen stürzten bei einem Unfall in Rostock (Deutschland) zwei schwere Mobilkräne ins Hafenbecken. Jetzt sind die beiden Kräne endlich geborgen. Der riesige und leistungsstarke Schwimmkran Hebo Lift 9 aus Rotterdam übernahm die riskante Bergung und hob die LHM 550-Hafenmobilkrane von Liebherr aus dem Wasser.

Was geschah während des Unfalls?

Wie berichtet, fielen die beiden Kräne bei einem Unfall am 31. Januar im Rostocker Hafen ins Wasser. Nach Angaben des Rostocker Hafenmeisters Ralf Zacher waren sie bereits auf den Schwergutfrachter Schiff Jumbo Vision verladen worden, als der Unfall passierte. Während einer der Krane im Wert von mehreren Millionen Euro genauer auf dem Deck positioniert werden sollte, kippte das Schiff. Der Kran stürzte ins Wasser. Die Krängung des Schiffes wurde so stark, dass der zweite Kran vom Deck abrutschte und ins Wasser fiel. Die Schiff Jumbo Vision wurde Berichten zufolge beschädigt. Zwei Personen, die mit der Verladung beschäftigt waren, wurden leicht verletzt.

Hebo Lift 9: Ein Riese unter den Schwimmkränen

Mit einer Hubkapazität von 800 Tonnen und einer Höhe von 67 Metern ist der Schwimmkran Hebo Lift 9 einer der leistungsstärksten seiner Art. Er ist 76 m lang, 27 m breit und hat einen Tiefgang von 4,5 m. Dieser Schwimmkran der Firma Hebo Maritiemservice mit Sitz in Rotterdam, Niederlande, ist stark genug, um die beiden 440 Tonnen schweren Hafenmobilkräne vom Boden zu heben. Am Mittwoch vergangener Woche sollte der Kran den Hafen von Rotterdam in Richtung Rostock verlassen. Der kolossale Kran startete seine Reise am 26. Februar und erreichte den internationalen Hafen von Rostock am 5. März - aufgrund schlechter Wetterbedingungen später als geplant.

Am 7. März wurde der erste der riesigen Kräne nach Angaben von Fahrplan aus dem Wasser gehoben. Die Bergung des zweiten Krans war komplizierter, wurde aber am späten 9. März abgeschlossen.

Warum war die Hebung riskant?

Bildquelle: https://www.rostock-port.de/aktuelles/meldung/rostocker-hafen-hafenmobilkrane-geborgen.html

Die Bergung der Liebherr-Hafenmobilkräne LHM 550 im Wert von mehreren Millionen Euro war kein leichtes Unterfangen. Immerhin wiegen die Kolosse jeweils rund 440 Tonnen und haben eine Ausladung von bis zu 54 Metern. Zum Vergleich: Jeder der beiden gesunkenen Kräne wiegt so viel wie drei Airbus A300.

Außerdem, musste die Bergung unter schwierigen Bedingungen stattfinden: Beide Kräne sanken in einer Tiefe von 11 Metern gesunken, und das Wasser im Dock ist sehr trüb.

Was musste vor der Rückforderung getan werden?

Bevor die riesigen Kräne gehoben werden konnten, musste eine wichtige Aufgabe erledigt werden: Der Schwimmkran Baltic Lift half bei der Bergung der beiden Gittermasten, die jeweils etwa 50 Meter lang und 35 Tonnen schwer sind. Der Schwimmkran hat eine maximale Hubkraft von 200 Tonnen. Die Ölsperre wurde versetzt, und auf dem Kai am Liegeplatz 25 wurden spezielle Flächen vorbereitet, um die riesigen Mobilkräne nach der Bergung aus den Tiefen des Hafenbeckens abzustellen.

Hebo-Lift 9 im Hamburger Hafen, Foto von FleetMon shipspotter Lotse1967