Eindrücke vom "Rund Bornholm"-Rennen

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FleetMon ist seit Dezember 2019 Sponsor und Unterstützer der Akademischen Seglervereinigung in Rostock. Im Rahmen des Sponsorings hat FleetMon dem Segelverein einen Satellitentracker, zwölf AIS-Rettungssender und zwei zusätzliche AIS-fähige Rettungswesten zur Verfügung gestellt. Geht ein Besatzungsmitglied über Bord, senden die Sender an der Rettungsweste ein AIS-Signal aus, das für alle Schiffe in der Umgebung sichtbar ist. Das macht es viel einfacher, die Person im Wasser zu finden. Seitdem verfolgen wir mit Begeisterung die Aktivitäten des Vereins rund um sein jüngstes Segelboot UNIVERSITAS.

Foto Credits: ASVzR

Kürzlich nahm die UNIVERSITAS-Crew an der Regatta Rund Bornholm im Rahmen der Warnemünder Woche vom 3. bis 11. Juli 2021 teil. Die Warnemünder Woche ist eine internationale Segelveranstaltung und ein Volksfest im Rostocker Ostseebad Warnemünde. Die neuntägige Regatta findet vor der Küste Warnemündes statt und zählt jährlich rund 2.000 Segler aus bis zu 48 Nationen. Damit ist sie nach der Kieler Woche und der Travemünder Woche die drittgrößte Regattaveranstaltung in Deutschland. Darüber hinaus ist die Warnemünder Woche auch eine kulturelle Großveranstaltung mit zahlreichen Konzerten und einem umfangreichen Rahmenprogramm.

Die Ausgabe 2021 der Langstreckenregatta "Rund Bornholm" war von leichten Winden geprägt, die für die Teilnehmer eine große Herausforderung darstellten. Insgesamt waren 35 Yachten am Start. Die UNIVERSITAS-Crew hat uns freundlicherweise einen Erfahrungsbericht zur Verfügung gestellt, der ihre Eindrücke von der "Rund Bornholm"-Regatta zusammenfasst.


"2021 startete die SY Universitas, wie schon 2020, wegen der Corona recht spät in die Saison. Erschwerend kam hinzu, dass einige Wochen vor der ersten Regatta unsere Navigationselektronik kaputt ging. So mussten wir die Regatta "Rund Bornholm", die Teil der Warnemünder Woche ist, mit einem Leihgerät segeln.

Wir nutzten diese Regatta als notwendige Qualifikationsregatta für unseren großen Saisonhöhepunkt, das Fastnet Race, das Anfang August stattfinden wird. Aus diesem Grund war fast die gesamte Fastnet Race Crew an Bord, um sich auf den Jahreshöhepunkt vorzubereiten. Sieben weitere Boote starteten in unserer Wertung und stellten sich den herausfordernden Bedingungen des "Rund Bornholm" Rennens. Wenige Stunden nach dem Start am Mittag mussten wir das erste Windloch am Darßer Ort umfahren. Zunächst konnten wir uns recht gut positionieren. Wir überholten sogar die Besatzung der Edelweiß, ein Schiff, das genauso schnell war wie unsere eigene Universitas. Leider mussten wir später mit ansehen, wie die Edelweiß bei Wind an uns vorbeisegelte.

Wir umrundeten den Windpark Baltic 1 im Norden und landeten zwangsläufig in einer weiteren Flaute, während die Boote der späteren Startgruppen mit etwas mehr Wind zu uns aufschlossen. Für uns hieß es nun, die Konzentration hochzuhalten und nach Windfeldern Ausschau zu halten. Am Dienstagmorgen ging die letzte Nachtwache in der Flaute südlich des Wikinger Windparks zu Bett, wachte aber bei hervorragenden Segelbedingungen von 3 bis 4 Beaufort aus Südost und strahlend blauem Himmel auf. So erreichten wir die Südspitze Bornholms sogar schneller als erwartet, mit einer Geschwindigkeit von 9 Knoten unter Code Zero. In der Nacht hatte unsere Schiffsführung bereits beschlossen, die Insel auf der linken Seite zu umrunden, in entgegengesetzter Richtung zu den schnellsten Booten. An der Südspitze kamen uns diese in rasantem Tempo entgegen, so dass wir auch dort schneller wurden. Der Südostwind bedeutete einen schnellen Vorwind, erst unter A2, später unter A4 entlang der Ostküste Bornholms. Bei zunehmenden Winden von bis zu 18 Knoten gelang es uns schließlich, die Class 40, die uns seit der Nacht zuvor verfolgt hatte, hinter uns zu lassen.

Gefahrene Route der UNIVERSITAS beim Rennen "Rund Bornholm

Als Entschädigung für den ruhigen ersten Tag wurden wir mit Wind und Sonnenschein belohnt. Auch nachdem wir die Nordspitze gerundet hatten und zunächst auf einer tiefen Berme und später auf Halbwindkurs zurück nach Rostock segelten, blieb der Wind stabil. Am frühen Dienstagabend sahen wir die Reste eines Gewitters am Horizont, das den schnelleren Booten vor uns Böen von bis zu 35 Knoten Wind bescherte. Für uns gab es jedoch nur noch eine weitere Flaute. Durch den Wind, der erst aus Süden kam und später auf Nord drehte, gelang es uns zunächst, unseren Konkurrenten Edelweiss einzuholen. Doch später verschwand sie wieder aus unserem AIS.

Danach fuhren wir schnell mit 9 Knoten auf dem Darß entlang und verwendeten wieder Code Zero. Leider drehte der Wind in der Nacht auf West, was einen Segelwechsel auf die J2 zur Folge hatte. Unzählige Fockwechsel folgten in den Morgenstunden, als die Strömung erst zunahm und dann wieder abnahm. Am Mittwochmorgen hofften wir, mit einer Layline ins Ziel zu kommen, aber der Wind hatte andere Pläne. Bei Dierhagen begannen wir, ins Ziel zu kreuzen. Dort verloren wir die nötige Zeit gegenüber den anderen Booten, die bereits die Ziellinie überquert hatten.

Am Mittwoch um 11 Uhr überquerten wir die Ziellinie nach 47 Stunden und 43 Sekunden. Damit belegten wir den fünften Platz. Insgesamt war es für uns eine anspruchsvolle Regatta aufgrund der teilweise rauen Windverhältnisse und der kurzen Vorbereitungszeit. Aber wir hatten viel Spaß beim Segeln und konnten viel lernen. Schließlich war es toll, endlich mal wieder intensive Stunden auf dem Wasser zu verbringen.

In den nächsten Wochen, bis wir zum Fastnet Race in Frankreich aufbrechen, haben wir nun mehrere Nachtschichten vor uns, um das Schiff für die Regatta vorzubereiten. Wir freuen uns darauf, Ihnen von diesem Abenteuer zu berichten.

Grüße von der Universitas-Crew!"

Segelboot UNIVERSITAS des ASVzR (Akademischer Segelverein, Rostock)