Warum die Kommandozentrale einer Schiff "Brücke" genannt wird
in Community Maritimes Wissen von Tanja LohrmannIn unserer maritimen Wissensdatenbank finden Sie viele spannende Artikel zu maritimen Begriffen und Ausdrücken. Wenn Sie zu diesem Bereich beitragen möchten, setzen Sie sich einfach mit uns in Verbindung und senden Sie uns eine Frage oder ein maritimes Thema, das Sie der FleetMon'Marine Wissensbibliothek hinzufügen möchten. Dieser Artikel erklärt, warum die Kommandozentrale eines Schiff als Brücke bezeichnet wird.
Eine moderne Brücke enthält alle notwendigen Elemente für die Steuerung des Schiffes.
In der Frühzeit des Segelns war das Ruder mit einer Pinne verbunden, die von einem Steuermann bedient wurde. Der Begriff "Steuermann" bedeutet übersetzt "Diener des Bootes". Die Pinne befand sich im so genannten Cockpit, einer Grube, in der die Steuerelemente des Bootes untergebracht waren. Im Laufe der Zeit wurde die Pinne durch ein Rad ersetzt. Dieses war nicht direkt mit dem Ruder verbunden, sondern über Seile und Rollen. Dadurch konnte das Rad bewegt werden. Die Schiffe wurden größer und verfügten über immer mehr Decks. Das größte Deck war das Hauptdeck. Das Steuerrad des Schiffes befand sich auf dem Achterdeck. Das erhöhte Profil des Achterdecks ermöglichte es dem Kapitän, umherzugehen und einen guten Blick auf das gesamte Schiff und das Meer um es herum zu haben. Während er umherlief, konnte er dem Steuermann mündliche Befehle erteilen.

Später wurde der Steuerstand von einem kleinen Gebäude umgeben, das als "Steuerhaus" bekannt wurde. Der Steuermann arbeitete vom Steuerhaus aus, aber der Kapitän blieb oft draußen, um einen besseren Überblick über das Schiff und seine Umgebung zu haben.
Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde die Windkraft dann durch die Dampfkraft ersetzt, und es wurden immer mehr Schaufelraddampfer mit großen Rädern eingesetzt, die oft noch mit einem Ruder gesteuert wurden. Die Sicht des Kapitäns war oft durch die Steuerhäuser eingeschränkt, was zu Problemen führte. Er konnte zwar noch Befehle erteilen, aber oft nicht richtig sehen, wohin das Schiff fuhr. Für einen Rundumblick hätte der Kapitän auf eines der Steuerhäuser steigen müssen. Für die Wartung der Schaufelblätter durch die Ingenieure gab es jedoch bereits einen Zugang. Also wurde eine Brücke gebaut, die die beiden Ruderhäuser miteinander verband. Daraus entwickelte sich im Laufe der Geschichte die Schiffsbrücke, wie wir sie heute kennen. Von der Brücke aus konnte der Kapitän das Schiff kommandieren, indem er Steuerbefehle an das Steuerhaus und Maschinenkommandos an die Ingenieure sandte.

Im Laufe der Zeit wichen die Paddel den Propellern, aber das Konzept der "Brücke" blieb bestehen. Es wurde eine Fernsteuerung entwickelt, mit der die Steuerung auf die Brücke des Schiffes selbst verlegt werden konnte. Nicht nur das Steuerrad, sondern das gesamte Steuerhaus wurde buchstäblich auf die Brücke gebaut. Als die Funknavigation immer wichtiger wurde, baute man auch den Funkraum auf die Brücke.