Die Havarie des großen Containerfrachters "Ever Given" (IMO 9811000) am 23. März 2021 im Suezkanal wird die weltweite Schifffahrtsbranche noch jahrelang beschäftigen. Viele Fragen bleiben unbeantwortet: Hätte ein solches Unglück auch in Norddeutschland passieren können, zum Beispiel auf der Elbe vor den Toren des Hamburger Hafens? Oder: Was ist zu tun, um eine Verstopfung schnell zu beseitigen? Hans von Wecheln, maritimer Berater aus Husum, teilte seine Ideen mit dem THB (Täglicher Hafenbericht) und FleetMon. Wir veröffentlichen den Brief mit der freundlichen Genehmigung des THB-Chefredakteurs.
Zuerst kam die Pandemie im Jahr 2020, die die Schifffahrt in Aufruhr versetzte und die Lieferketten in und aus China störte, was sich bald wie ein Lauffeuer auf den Rest der Welt ausbreitete. Und dann kam eine der größten Hürden, vor denen die Logistikbranche seit Jahren stand: die Schließung des Suezkanals, die von einigen zu Recht als "Krise" bezeichnet wurde.
Schätzungsweise 12 % des Welthandels werden täglich durch den Suezkanal abgewickelt, was laut Llyod's List an einem guten Tag einem Handelsvolumen von fast 10 Milliarden Dollar entspricht. Als Bindeglied zwischen den aufstrebenden asiatischen Mächten und dem relativ wohlhabenden Europa ist er zweifelsohne die wichtigste Wasserstraße der Welt.
Es ist unbestritten, dass der Suezkanal die wichtigste Wasserstraße der Welt ist. Der Grund: Etwa 12 % des Welthandels fließen durch einen einzigen Kanal, der zwei Kontinente - Asien und Europa - miteinander verbindet. Der Kanal ist so strategisch wichtig, dass sich die Weltmächte seit seiner Fertigstellung im Jahr 1869 um die Wasserstraße streiten.