Kieler Ökonomen nutzen Daten von FleetMonzur Messung der wirtschaftlichen Aktivität im globalen Süden
in der Forschung von Tanja LohrmannAnfang 2021 hat die COVID-19-Pandemie mehr als zwei Millionen Menschenleben gefordert und breitet sich weltweit weiter aus. Während die Gesundheitskrise zunahm, infizierte das Virus auch die Wirtschaft und die Lieferketten. Offizielle Statistiken in Industrieländern wie Deutschland geben die Auswirkungen von Abriegelungsmaßnahmen auf die Einzelhandelsumsätze oder die Unterbrechung des Welthandels auf nationale Importe gut wieder.
Diese amtlichen Statistiken werden jedoch in der Regel mit einer Zeitverzögerung von mehreren Monaten veröffentlicht, für Entwicklungsländer im globalen Süden sogar noch länger. Um den politischen Entscheidungsträgern aktuellere Informationen über die Wirtschaftstätigkeit zur Verfügung zu stellen, veröffentlichte das Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) im Jahr 2020 den Corona Data Monitor, der unkonventionelle, aber hochfrequente Daten verwendet. So trägt der Wirtschaftswissenschaftler Vincent Stamer zum Datenmonitor bei, indem er die täglichen API-Daten von FleetMon analysiert. Ein Vergleich der historischen Schiffsaktivitäten im Roten Meer und im Suezkanal mit den heutigen Aktivitäten zeigt die Auswirkungen der Corona-Krise auf die wichtige Handelsroute Ostasien - Europa. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte den Corona Crisis Data Monitor auf der Website des IfW Kiel.

In einer kürzlich vom Auswärtigen Amt geförderten Studie hat ein Projektteam des Kieler Instituts das Konzept des Datenmonitors aufgegriffen und auf verschiedene Datenquellen zu Entwicklungsländern angewandt. Um die Auswirkungen der Pandemie auf Länder des globalen Südens zu messen, nutzten die Autoren Daten zu Stickstoffgasemissionen, Lichtemissionen und Flugankünften sowie AIS-Daten zu Containerschiffen, die von FleetMon bereitgestellt wurden.
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